Ausgabe2006/12 - 22. Juni, Seite 4
ThemaFahrgastbetreuung bei der S-Bahn
Heike Thomann: „Ohne Englisch geht es nicht“

S-Bahn-Kundenzentrum Hauptbahnhof: Die Verkäufer haben alle Hände voll zu tun

Seit sich die Türen des neuen Berliner Hauptbahnhofs am 26. Mai um 23 Uhr öffneten, reißt der Besucherstrom nicht ab, während der Fußball-WM erst recht nicht. Jeden Tag schauen Menschen anderer Nationalitäten herein: an einem Tag die Brasilianer, am nächsten die Schweden und Ukrainer.

Heike Thomann, Sven Tellschow, Michael Langsch und die anderen Mitarbeiter erleben an dem Tresen hautnah den beständigen Zustrom der Kunden. Der hohe Anteil ausländischer Gäste macht die Kundenbetreuung besonders anspruchsvoll.

„Bei sehr vielen Reisenden erteilen wir die Auskünfte in Englisch und das klappt immer besser“, berichtet Heike Thomann. „Mein Schulenglisch habe ich dank meiner erwachsenen Kinder deutlich verbessert. Die allermeisten Anfragen kann ich beantworten.“

S-Bahn-Kundenzentrum
Das Bild gleicht sich von Tag zu Tag: Immer herrscht Kundenandrang.
Foto: David Ulrich


„Unsere von Anfang an großzügig geplanten Öffnungszeiten entsprechen dem starken Andrang“, betont Gerd-Peter Willbrandt, Vertriebsleiter der S-Bahn Berlin. Das Unternehmen betreibt außerdem seit dem Fahrplanwechsel am S- und nun auch Regionalbahnhof Potsdamer Platz eine neue Fahrkartenausgabe: „Wir erwarten, dass sich die Fahrgastzahlen durch die neuen Umsteigemöglichkeiten von und zum Regionalverkehr deutlich erhöhen. Wir rechnen mit einer wachsenden Anzahl von Touristen, die mit den RE-Zügen direkt zum Potsdamer Platz fahren. Bei Bedarf nehmen wir einen zweiten Schalter in Betrieb.“

Seit Eröffnung des Fern-und Regionalbahnhofs Südkreuz verzeichnet die Fahrkartenausgabe der S-Bahn auf dem Ringbahnsteig – der nun auch als Umsteigeplattform zu den Regional- und Fernbahnsteigen fungiert – einen deutlichen Anstieg der Kundenzahlen. Seit dem 21. Juni sind außerdem VBB-Fahrausweise für den Nah- und Regionalverkehr auch in der Osthalle des Bahnhofs Südkreuz in der länger geöffneten PSG-Filiale für Zeitschriften und Bücher erhältlich.

Bereits seit dem 19. Juni wieder geöffnet ist der DB Servicestore mit dem gesamten Sortiment an VBB-Fahrausweisen im Bahnhof Jungfernheide.
Michael-Peter Jachmann


„Wir haben alles bekommen, was wir brauchen"

Tina Schütze, Kristin Gwiadowski, Helen Bauer (alle 16, Leisnig bei Leipzig): „Wir sind gerade mit dem ICE angekommen und das erste Mal im Hauptbahnhof. Wir wollen heute abend in der Wuhlheide das Konzert der Gruppe Red Hot Chili Peppers erleben. Morgen geht’s wieder nach Hause. Die Verkäuferin hat uns sehr gut erklärt, wie wir von hier aus fahren müssen – bis Ostbahnhof und dort in die Linie S 3 Richtung Erkner umsteigen. Fahrkarten hat sie uns auch noch gleich verkauft. Das ging alles schnell und freundlich.“


Ralf Schulz (Bitterfeld): „Als geborener Berliner komme ich immer wieder her, um meine Mutter auf dem Friedhof zu besuchen. Ich finde es sehr angenehm, dass ich für die Fahrkarte nicht an einen Automaten gehen muss.“

Jan und Tim Maschuw (Aachen, Bonn): „Wir suchen hier im Kundenzentrum nur nach einem Faltplan mit Liniennetz, eine Fahrkarte brauchen wir nicht. Das Ticket fürs WM-Spiel zählt ja als Tageskarte.“
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